Familien aus dem Bernbiet

Tschanz von Sigriswil

Tschanz ist ein verbreiteter Familienname der Amtsbezirke Konolfingen, Signau und Thun, entstanden aus Jean, der franz. Form des Vornamens Johannes. Spätere Wappenstifter leiteten den Namen allerdings aus „Schanze“ (Befestigung) ab und stellten eine solche heraldisch dar.

1412 Erwähnung eines Tschanz als Burger zu Bern mit folgendem Wappen: In Blau ein silbernes Hufeisen, überhöht von einem goldenen Halbmond (Burgerarchiv Thun).

In Sigriswil sind Tschanz mindestens seit 1616 verbürgt (Erforschung ab 1616 durch Billeter, Billeter-Sammlung)

Einige Tschanz aus Sigriswil sind früh ins Ausland ausgewandert (möglicherweise als Folge der Verfolgung der Täuferbewegung, der sich einige Tschanz angeschlossen hatten). Verbürgt ist ein Peter Tschanz aus Sigriswil an mehreren Orten in Süddeutschland (1711 Knecht in Niefern bei Pforzheim, 1713 Bretten)

Im Schweizer Archiv für Heraldik 1920, Heft 1, finden sich insgesamt drei Wappen der Tschanz von Sigriswil, die offenbar von lokalen Amtsträgern als persönliche (individuelle) Amtssiegel neu gestiftet wurden. Gemeinsam ist diesen Wappen das Symbol der Schanze.

Berühmtester Namensträger: Friedrich Tschanz von Sigriswil, 11.12.1834 bis 11.12.1903, Notar in Thun 1860 bis 1867, Gerichtspräsident 1869 bis 1873, Regierungsstatthalter von Thun bis 1903, Grossrat 1878, Verfassungsrat 1883 bis 1885, Mitglied verschiedener weiterer Behörden.

Bähler von Wattenwil

Das Wappen der Bähler von Wattenwil (Blasonierung gem. HBLS)

Stammvater des Geschlechts ist vermutlich der 1528 in Wattenwil geborene Hans Bähler, verheiratet mit Barbli Bähler. Das Paar hatte 9 Kinder: Hans (*12.8.1552), Margaretha (*8.3. 1555), Peter (* 1554), Anna (*28.2.1557), Barbli (*21.1. 1559), Johannes (*2. 9. 1565), Heinrich (*9.9.1571), Benedikt (* 29.1. 1575), Dichtli (*7.9.1578)

Zu beachten ist allerdings, dass in der fraglichen Zeit in der Region Gürbetal noch fünf andere männliche Bähler geboren wurden, die Brüder oder Cousins von Hans Bähler gewesen sein dürften: Benedikt (*1516), Joder (*1522), Gweer (*1524) Erhart (*1526) und Gilg (*1532). Über Nachkommen dieser Bähler ist allerdings nichts bekannt.

Zu beachten ist ferner, dass 1536 die Taufe eines Rudolf Bähler in Burgistein erwähnt ist, über dessen weiteres Schicksal nichts bekannt ist.

Das Familienwappen der Bähler von Wattenwil (sowie der genealogisch verwandten Bähler von Blumenstein, Längenbühl, Uebeschi, Thun, Buchholterberg und Wimmis) sieht wie folgt aus: „In blau über grünem Dreiberg ein goldener sechsstrahliger Stern, der von einem goldenen liegenden Mond überhöht ist“ (Quelle: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 1, Seite 532, Neuenburg, 1921)

Die Bähler stellten in der Region Thun zahlreiche kirchliche Würdenträger (z.B. Bendicht Bähler, + 1558 in Thurnen, Chorherr zu Interlaken, erwähnt in der Korrespondenz Bullingers), Amtsstatthalter, Grossräte, Gemeindevorsteher und Richter.

Anneler von Thun

Gemäss dem Historisch-Biographischen Lexikon der Schweiz (HBLS) wurde das Thuner Burgergeschlecht Anneler 1638 eingeburgert durch

1. Jakob Anneler, Sohn von Peter A., des Regiments 1639, Stadtschreiber 1640, + 1650
2. Rudolf A., Sohn von 1. 1642 bis 1678, Notar und des Regiments 1668, Einunger 1669, Pfrundvogt 1671, Gerichtsschreiber von Uetendorf 1674
3. Rudolf A., Sohn von 2., 1677 bis 1746, Notar, des Regiments und Stadtschreiber 1707, Landschreiner 1712, des Rats 1717, Seckelmeister 1724 bis 1746
4. Johann Friedrich A, Sohn von 3., 1716 bis ?, Notar, Landschreiber 1741, des Regiments 1742, des Rats 1746, 1751 wegen Fälschung verbannt, hielt sich in Neuenburg und in London auf, wo er Selbstmord begangen haben soll
5. Christian Friedrich A, Sohn von 4., 1741 bis 1811, zweiter Unterleutnant des Regiments Oberland 1772, des Grossen Rats kin Thun 1773, Kleinweibel 1780, des Rats 1789, Spitalvogt 1794, Distriktsrichter 1798, Unterstatthalter des Kantons Oberland und Statthalter des Distrikts Thun 1801, Amtsstatthalter und Richter 1803, des Kleinen Rats zu Thun 1803, Venner 1803
6. Niklaus Friedrich A., Sohn von 5., 1771 bis 1846, Baumeister, Unterleutnant der Artillerie 1793, des Regiments 1796, Hauptmann 1799, des Grossen Rats 1803, Spitalvogt
7. Johann Karl Rudolf A,., Sohn von 6, 1804 bis 1877, Jurist und Theologe

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Das Header-Bild dieser Internetseite zeigt die Burgruine Lunkhofen bei Oberlunkhofen im Kanton Aargau. (Bild: Th. Illi)

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